IG Metall Salzgitter-Peine
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03.07.2024, 05:07 Uhr

TARIFRUNDE EISEN UND STAHL 2022

Stahl: „Wir wollen Prozente“

  • 19.04.2022
  • Aktuelles

Am 13. Mai starten die Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie. Am 26. April beschließen die Tarifkommissionen Nordwest und Ost die Forderung der IG Metall. Die Diskussionen in den Betrieben laufen. Klar ist bereits: Es geht vor allem um höhere Monatslöhne.

IG Metall-Tarifkommission für die nordwestdeutsche Stahlindustrie. Foto: Bernd Röttgers

Die Tarifverhandlungen für die Eisen- und Stahlindustrie starten. Am 13. Mai geht es im Nordwesten los, im Osten am 17. Mai 2022. Mit welcher konkreten Forderung die IG Metall in die Verhandlungen gehen wird, wollen die gewählten Tarifkommissionen am 26. April beschließen.

Die bisherigen Diskussionen in den Betrieben und Tarifkommissionen zeigen: Die Beschäftigten wollen vor allem eine prozentuale Erhöhung ihrer Monatsentgelte – angesichts der explodierenden Preise. Die Gewinne der Unternehmen sind gut, die Auftragsbücher voll.

Unkalkulierbare Risiken durch Ukraine-Krieg

Allerdings ist die weitere Entwicklung unsicher, die Risiken durch den Ukraine-Krieg unkalkulierbar. Die massiv erhöhten Preise für Energie und Rohstoffe kann die Stahlindustrie zwar noch oft an ihre Kunden weiterreichen – auch die Stahlpreise steigen. Doch die Kunden nehmen weniger Stahl ab, vor allem Autohersteller, bei denen die Bänder wegen fehlender Kabelbäume aus der Ukraine stocken. Und ein drohender russischer Gas-Lieferstopp wäre fatal. Die Stahlindustrie kann ohne Gas nicht produzieren.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 2022

„Die Diskussion zeigt, dass es zentral darum gehen wird, in der Tabelle die Entgelte zu erhöhen“, meint Birgit Dietze, Bezirksleiterin der IG Metall in Berlin, Brandenburg und Sachsen und Verhandlungsführerin in der ostdeutschen Stahlindustrie. „Dabei werden wir gleichwohl auf Sicht fahren. Sollte sich die Situation drastisch verändern, werden wir reagieren.“
 

„Tarifpolitik kommt gegen Inflation nicht an“

Klar wird in den Diskussionen auch: Die aktuell explodierenden Preise mit Steigerungsraten von 7,3 Prozent sind mit Tarifpolitik nicht mehr aufzufangen. Daher fordert die IG Metall noch mehr Entlastung von der Politik.

„Unsere Mitglieder spüren die Inflation, wenn sie morgens zum Tanken an die Tankstelle fahren“, erklärt Knut Giesler, IG Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen und Verhandlungsführer für die nordwestdeutsche Stahlindustrie. „Aber eine Inflationsrate, die wegen des Kriegs explodiert, können wir nicht allein mit einer Tariferhöhung bewältigen.“

Die Entgelttarife in der nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie laufen am 30. Mai aus.

Die Tarife in der Stahlindustrie Saar laufen länger, bis zum 31. August. Daher beginnt die Tarifrunde dort zeitversetzt.

 

 

 

 


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